Es sagt viel über Ana Elena Tejeras inszenatorischen Aspirationen aus, dass sie mit einem so umfangreichen und filmisch vernachlässigten Thema wie Panamas Militärdiktatur und deren psychosoziale Nachwirkungen nicht einmal 24 Minuten füllen kann. Vergilbte Fotos, manche mit Makeln wie von Brandspuren, aus dem Familienalbum der Regiedebütantin wechseln zu Szenen marschierender Soldaten und Gegenwartsbilder ihrer Großmutter, die mutmaßlich die Diktaturjahre durchlebte, bleiben unzureichende Verweise auf ein historisches Trauma. Jenes konkretisiert sich nie in ostentativen Verweisen auf militante Männlichkeit, die mit der als weiblicher Sphäre ausgewiesenen Häuslichkeit kontrastiert. Parallelen zwischen der monotonen Zweckgebundenheit des Exerzierens und häuslicher Routine entgeht der beschränkten Perspektive.
- OT: A Love Song in Spanish
- Regie: Ana Elena Tejera
- Drehbuch: Ana Elena Tejera
- Produktionsland: France, Panama
- Jahr: 2020
- Laufzeit: 24 min.
- Cast: Yolanda Mathieu, Candido Ríos, Servicio de Fronteras de Panamá
- Kinostart: –
- Beitragsbild © Morethan