“Acht Ausländer sind auf dem Weg in unser Land und es ist klar, dass die keine großen Fans von uns sind“, heißt es über mit Sprengstoff bewehrte Attentäter, die der in Südamerika lebende russisch-jüdische Überschurke mit einem zum Islam konvertierten Russen über die mexikanische Grenze in die USA schleust. Die Verschwörungstheorie gerät zum aberwitzigen Exempel neofaschistischer Paranoia, deren Absurdität den Figuren bewusst scheint: “Du erwartest nicht, dass deine Familie versteht, was du tust“, sagt Dave. “Du hoffst nur, dass sie wissen, dass du es auch für sie tust.” Familie bedeutet nicht nur die bei Lagerfeuerabenden und Badeausflügen versammelten Verwandten, sondern die Nation. Krieg sei ein Akt der Gewalt, um dem Gegner unseren Willen aufzuzwingen, schrieb Carl von Clausewitz. Bei McCoy und Waugh ist er Normalzustand zur Garantie ziviler Sicherheit und globaler Ordnung. Wie diese Ordnung auszusehen habe, delegieren die Seals dank eines universellen Gut-Böse-Verständnisses, dass sie von jedem ethischen Zweifel befreit.
Die Soldaten hadern nicht untereinander, mit ihren Vorgesetzten oder der Mission. Es gibt keine inneren Konflikte, psychisch oder politisch, nur einen äußeren Konflikt, der die humanistische Makellosigkeit des Vaterlandes umso heller strahlen lässt. “Das Leben basiert auf einem Wertesystem, einem Ethos. Das ist der Leuchtturm, der einem den Weg zurück nach Hause weist.” Ruft der Vater den Babysohn mit einem indianischen Zitat “Sing your death song und die like a hero coming home.” ins Ehrengrab, fehlen einem die filmkritischen Worte. Dem Film nicht: “Der Scheißefilter ist voll.“
Come on fathers don’t hesitatesend your sons off before it’s too lateand you can be the first ones on your blockto have your boy come home in a box.
Country Joe
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