Nach einer wahren Begebenheit. Viel ist davon ist nicht übrig in Charles Martin Smiths vor klebrigem Sentiment triefendem Moralstück, in dem eingesperrte Meeressäugern „zwitschernwie Tweety!“.
Der Titel ist nicht das Hirnrissigste an Tommy Wirkolas atavistischem Action-Horror. Die Vorlage der Gebrüder Grimm erscheint geradezu fortschrittlich-aufklärerisch im Vergleich zu dem kruden Aufguss altväterlicher Ängste, sexistischer Stereotypen und archaischen Vigilantismus.
Hey, war das hier nicht der Film mit der Botschaft von wahrer innerer Schönheit und so? Nein, das hier ist der Film, der unerbittlich auf der Deckungsgleichheit von Äußerem und Persönlichkeit besteht.
Das Publikum sei wie ein Hund, sagt Marina Abramovic: „Es riecht Angst und Schmerz. Es kann fühlen, wenn man nicht anwesend ist". Die jugoslawische Performance-Provokateurin setzt diesem Gefühl sich selbst entgegen. Zentrum ihrer Retrospektive im MOMA von März bis Mai 2011 ist der 736 Stunden währende Akkordauftritt.
Wim „Ich bin wieder gläubig!“ Wenders ist ein Riesenfan von dem da oben. Nicht nur von Gott, von dem er glaubt, dass er „uns mit freundlichen Augen betrachtet“ (statt mit sadistischem Grinsen, wie sich angesichts von Trump-Präsidentschaft und Klimakatastrophe annehmen ließe).
Die schönsten Briefe schreibt die Liebe. Klingt wie der Werbetext zu einer Schnulze? Ist es auch. Weil die Liebe nebenher keine Zeit mehr fürs Bücherschreiben hat, übernimmt Nicholas Sparks das.
Zynische Geschichte der bitteren Geschäftswelt? Quatsch, das ist zauberhafte Familienunterhaltung voller Charme und Humor. Okay, ohne Charme und Humor und der Zauber sind bloß ein Haufen fader CGI-Spielereien.
„Diese Gipfel machen glücklich!“ Nicht, wenn pompöser Phatos und unangenehme Deutschtümelei sie überschatten. "Es muss dort oben auf den Gipfeln etwas geben, für das sich auch die größte Mühe lohnt.“ Ötzi, Dolomiti, Heidi, die lila Milka-Kuh und der Bärenmarke-Bär, der dort oben mit seiner Alpenmilchkanne rumläuft? Für das Regie-Duo waren es wohl einfach die zu Filmeinnahmen.
Der Weltkrieg ist nichts gegen den Kampf im Kinderzimmer. Bilder der verwahrlosten Farm schneidet White mit denen der Geschwister zusammen. Spielen statt Landarbeit leisten! Soweit kommt es, wenn die hochgehaltenen konservativen Werte verfallen.
Der skurrile Alltagshumor weicht profanem Grauen. Julien malt sich mit Fahrbahnkreide Kriegsbemalung ins Gesicht: der Kampf hat begonnen. Nein, Home ist keine Komödie. Ursula Meiers Satire überschreitet unmerklich die Grenze zum bissigen Sozialdrama voll psychologischer Untiefen.