Es beginnt mit einer unguten Vorahnung. Die junge Fabrikarbeiterin Etsuko (Kaho) verspürt es eines Tages beim Blick aus dem Fenster zum Himmel. Ihr Partner Tatsuo (Shota Sometani) fühlt die unheilschwangere Stimmung offenbar schon länger, denn er starrt den Himmel richtig zombiemäßig an.
Body politics werden zur greifbaren Herausforderung für die vier Protagonisten, die Jenna Bass in ihrem zweiten Spielfilm auf einen Trip im doppelten Sinne schickt.
Die Stille der Landschaft ist in Germinal Roaux‘ didaktischer Leidensstudie zugleich Spiegel und Kontrastbild zur Psyche der kindlichen Hauptfigur. Die 14-jährige Fortuna (Kidist Siyum) verharrt gegenüber ihrem menschlichen Umfeld abweisend und schweigsam wie die verschneite Bergwelt.
Das Richten des eigenen sexuellen Verlangens nach dem moralischen Maß der Gesellschaft ist die Krankheit, an der die Figuren des analytischen Beziehungsgeflechts leiden. Verlangen, unterdrückt und ausgelebt, ist die treibende Emotion der folgenschweren ménage-à-trois, die David Cronenbergs ausgeklügeltes Psychodrama Eine dunkle Begierde klug seziert.
Wenn jenes Wort, das „im Anfang war“ und das Faust und sein Schüler Wagner als Synonym für Sinn und Ich auslegen, schon eine Totgeburt ist, wo anders kann die Suche nach ihm hinführen als in einen Leichnam?