Da sei niemand, sagt Leena (Noomi Rapace), als das Telefon an ihrem Geburtstag klingt. Doch die Person am anderen Ende der Leitung lässt sich nicht so leicht abwimmeln. Sie sitzt tief vergraben in den Erinnerungen der Hauptfigur, die mittlerweile Familienmutter ist.
Demonstratives Desinteresse an sentimentaler Manipulation ist ein hübscher Schachzug einer Inszenierung, deren unterkühlte Ironie die rationalisierte Amoral der Protagonistinnen unterstreicht.
Spätestens, wenn die Hauptcharaktere und deren Gadgets dem Publikum als Mini-Actionfiguren präsentiert werden, ist eindeutig, dass der jüngste Eintrag ins ausufernde Superhelden-Franchise kaum mehr als ein bombastischer Merchandising-Werbeclip ist.
Die gute Nachricht ist: Das Sequel zum Kassenrekorde brechenden Spielfilmdebüt (tun wir einfach so, als wäre X-Men Origins: Wolverine nie passiert) des abgedrehten Anarcho-Mutanten steht dem Vorgänger an Meta-Witzen, Figurendynamik und schmissigen Dialogen in nichts nach. Die schlechte Nachricht ist …
Ein Riesengorilla, ein Riesenwolf, ein Riesenkrokodil und ein Riesentyp, die ein Riesenchaos veranstalten – klingt nach einem Riesenspaß? Ist es auch, allerdings nur für die Produzenten, die damit Rieseneinnahmen scheffeln.