Das Beste, was man in Jon Watts antiquierter Action Comedy sieht, sind George Clooney und Brad Pitt. Nicht das Darsteller-Duo selbst, das in dem biederen Buddy Movie so großväterlich wirkt wie die bis ins kleinste Detail vorhersehbare Handlung, sondern dass die beiden offensichtlich Spaß an ihren Fixer-Figuren haben. Wenn das Publikum schon nichts zu lachen hat, so amüsiert sich immerhin irgendwer über die derivative Story zweier parodistischer Profi-Pendants. Deren Spezialität: die Spurenbeseitigung der Fehltritte bedeutsamer Persönlichkeiten.
Eine davon ist Amy Ryans Senatorin, die sich zum Auftakt des tumben Szenarios mit einem mutmaßlich toten jungen Typen in einem Hotelzimmern wiederfindet. Kurz nachdem sie über eine ihr anvertraute Nummer Clooneys Jack herbeizitiert hat, erscheint auf der Bildfläche als Leinwand Pitts Nick. Natürlich sieht er aus wie ein Alter Ego Clooneys, mit dem er zusammenarbeiten soll. Klar, dass beide das vehement ablehnen und noch klarer, dass sie es trotzdem müssen. Der Anfang einer langen Nacht.
Auch für die Zuschauenden. Denen serviert der Regisseur geschlagene zwei Stunden lang den gleichen Gag, der so plump und plakativ ist wie der Titelfiguren vermeintliche Coolness. Derer fühlen sich die Darsteller augenscheinlich ebenso gewiss wie die aalglatte Inszenierung, der Selbstironie genauso abgeht wie satirischer Schliff. Passend zu dieser braven Beschaulichkeit sind auch die wenigen Action-Szenen buchstäblich blutleer. Die einzige nennenswerte Choreografie ist kein Kampf, sondern ein Tanz der Titelcharaktere, deren Konkurrenz bald der vorhersehbaren Kameradschaft weicht.
Kein Wunder, dass Quentin Tarantino stichelt, George Clooney sei kein Star. Wenn er in so verstaubten Genre-Generika wie Jon Watts spannungs- und spaßfreier Caper-Comedy mitwirkt. Die Dialoge verschleißen sich im gleichförmigen Geplänkel darum, wer der toughere Typ sei. Clevere Kino-Referenzen fehlen ebenso wie visueller Verve und spektakuläre Stunts. Dass die Screen Time des Schauspiel-Gespanns auf die Minute abgemessen scheint, lässt beider Off-Screen Kollegialität so fake wirken wie die abgeklärte Albernheit.
- OT: Wolfs
- Director: Jon Watts
- Screenplay: Jon Watts
- Year: 2024
- Distribution | Production © Apple TV