Ich habe klassische Hollywood-Filme immer geliebt und schaue mir viele zuhause an. Wir haben keinen Fernseher. Wir gucken DVDs, wenn wir einen Film sehen wollen.
Diese selbst oktroyierte Blindheit für die düsteren Nuancen der Phantasmagorie, die in den versteckten Referenzen an Die Fliege, King Kong und Mad Love aufblitzen, schrumpft das überbordende Potential der Geschichte auf das verschwindende Anfangsformat des Titelcharakters.
Alle ahnen, was geschehen ist. Kinderschuhe, ein glitzernder Rock, unsichere Schritte in der Nacht. Ein junges Mädchen, ein anhaltendes Auto, ein erwachsener Mann.
Die Meditation über Sehnsucht und Hoffnung entrücken ihre naive Fantastik von einer Preiskategorie, die für Biopics und Dokumentationen geschaffen scheint.
Nichts vertreibt Schauerstimmung nachhaltiger als ein Polterabend aus dem PC, bei dem Glas splittert, scharfe Gegenstände herumfliegen und Leute übers Parkett schlittern. Kommen dazu noch Jump Scares, braucht es ein äußert robustes Fundament, damit das Unterhaltungskonzept nicht wie ein Kartenhaus zusammenfällt.
Wird Weißbrot geröstet erlangt es eine mystische Erhabenheit, die sich dem Normalsterblichen entzieht. Ehemals labbrige Brotscheiben sind plötzlich einer Operndiva würdig oder verwandeln sich in eine Dinner-Ansprache.
Polizei, Handschellen, Gefängnis. So ist das im Leben. Jedenfalls in der reißerischen Kolportage, die Regisseurin und Co-Drehbuchautorin Maïwenn aus ihrer Schnupperzeit bei der Pariser Sondereinheit konstruiert.