Wer die bourgeoise Trivialität von Die Regenschirme von Cherbourg im Kino vermisst, darf jubilieren: Damien Chazelle hat den gleichen Film noch mal gedreht.
„McGuffin“ bekommt eine völlig neue Bedeutung in George Clooneys komfortablem Kriegsstreifen. Darin versuchen der Regisseur und sein supersauberes halbes Dutzend Kunstkenner zu retten, was noch zu retten ist: an Kunstschätzen und dem holprigen Plot.
Früh am Morgen ist die Welt noch in Ordnung. Auf der Leinwand und im Leben. Bis es heißt genug geschlafen und ein knallharter Tag beginnt: für den 10-jährigen Jack und alle, die auf der Berlinale Edward Bergers überambitioniertes Sozialdrama sehen müssen.
Zwei sind einer zu viel. Diesem Umstand behebt Forest Whitaker in der Anfangsszene, indem er Luis Guzman mit einem Stein erschlägt: irgendwo nah der mexikanischen Grenze in der Wüste, die so trocken ist wie Rachid Boucharebs Skizze eines Verlierers.
Das Gesicht der Furcht ist die letzte der minutiösen Stimmungsskizzen in Benjamin Naishtats allegorischem Ensemblestück. Die kriechende Aggression bringt mit den Figuren das Publikum an den Rand der Furcht: vor dem gähnenden Nichts vor ihren Augen.
Diao Yinans makaberer Noir vereint zwei durchgängige Topoi des diesjährigen Berlinale-Wettbewerbs: subtile Zitate der Schwarzen Serie, die in Two Men in Town, To Mikro Psari und No Man's Land durchscheinen, sowie die klirrende Winterkälte.
„Jeder Idiot kann Bilder machen. Kunst zu machen ist schwer“, sagt eine Lehrerin dem jungen Hauptcharakter, den Richard Linklater über 10 Jahre während des titularen Lebensabschnitts beobachtet. Ein Rat, dem der Regisseur besser selbst gefolgt wäre.
Nach „Der Gott des Gemetzels“ nimmt sich Roman Polanski erneut eines Bühnenstücks an. Dessen in einem Theater angesiedelte Handlung entfaltet sich auch auf der Leinwand ausschließlich in jenem diffusen Zwischenreich Wirklichkeit, Wunsch und Wahn.
Der hiesige Verleihtitel von Regisseur Rowan Joffes Thriller-Verfilmung könnte eine verkappte Mahnung an das Publikum sein. Nicht einpennen, auch wenn Handlungslücken und theatralische Video-Endlosschleifen dazu einladen.