Am strategisch ungünstig auf den 9. November 1989 gelegten Premiere gab es wichtigere Neustarts als den des mit Ringo Röseners Filmdebüt themenverwandten Werks im Berliner Kino International.
Wo ist meine Stimme? Die Frage stellen Azadeh und Kaveh stellvertretend für eine ganze Generation junger IranerInnen in Ali Samadi Ahadi experimentellem Mix aus Doku und Fiktion.
Es beginnt mit einer unguten Vorahnung. Die junge Fabrikarbeiterin Etsuko (Kaho) verspürt es eines Tages beim Blick aus dem Fenster zum Himmel. Ihr Partner Tatsuo (Shota Sometani) fühlt die unheilschwangere Stimmung offenbar schon länger, denn er starrt den Himmel richtig zombiemäßig an.
Body politics werden zur greifbaren Herausforderung für die vier Protagonisten, die Jenna Bass in ihrem zweiten Spielfilm auf einen Trip im doppelten Sinne schickt.
Die Stille der Landschaft ist in Germinal Roaux‘ didaktischer Leidensstudie zugleich Spiegel und Kontrastbild zur Psyche der kindlichen Hauptfigur. Die 14-jährige Fortuna (Kidist Siyum) verharrt gegenüber ihrem menschlichen Umfeld abweisend und schweigsam wie die verschneite Bergwelt.