Das Richten des eigenen sexuellen Verlangens nach dem moralischen Maß der Gesellschaft ist die Krankheit, an der die Figuren des analytischen Beziehungsgeflechts leiden. Verlangen, unterdrückt und ausgelebt, ist die treibende Emotion der folgenschweren ménage-à-trois, die David Cronenbergs ausgeklügeltes Psychodrama Eine dunkle Begierde klug seziert.
Wenn jenes Wort, das „im Anfang war“ und das Faust und sein Schüler Wagner als Synonym für Sinn und Ich auslegen, schon eine Totgeburt ist, wo anders kann die Suche nach ihm hinführen als in einen Leichnam?
„Solche Fälle lösen sich meist sehr schnell in Wohlgefallen auf“, kommentiert ein Polizeibeamter den titelgebenden Vorfall. Da irrt der Inspektor bedauerlicherweise - am bedauerlichsten für das Publikum, das Felix Herngrens Verfilmung des schwedischen Bestsellers im Kino ansehen muss.