Unendlich tief, unergründlich tief ist der titelgebende Ort in Joe Dantes The Hole 3D. Die Falltür ist in dem Gruselwerk des Kult-Regisseurs der Zugang zu den verdrängten Persönlichkeitsanteilen der Charaktere.
Als Drehbuchautor, Regisseur und Hauptdarsteller realisierte Everett seinen in düstere Farben getauchten Abgesang auf ein Schicksal, das exemplarisch für die viktorianische Doppelmoral steht.
Nichts mit Transit. Das gilt nicht nur in der Inszenierung, die ebenso in Stagnation gefangen ist wie die Protagonisten. Manchen wird die Passage verwehrt, anderen wird sie genehmigt, aber sie ändern zuverlässig in letzter Minute ihre Meinung.
In jeder Szene von Benoit Jacquots amüsantem Psychogarn sind sich der Regisseur und die wie gewohnt exzellente Isabelle Huppert bewusst, dass James Hadely Chase Story ein Potboiler ist. Die Pulp Novel um einen gierigen Betrüger und eine mysteriöse Femme fatale versetzt sich aus den 40ern so mühelos ins Hier und Jetzt, als sei sie erst druckfrisch in der Bahnhofsbuchhandlung gelandet.
Was sucht ein Werk, das frei von kinematischem oder erzählerischem Wert ist und dem es nicht einmal gelingt, erträgliche Kameraaufnahmen zu liefern, auf einem A-Festival, noch dazu im Wettbewerb? Geld vermutlich.
Identität, deren Findung, mehr aber noch die Suche nach ihr prägen weiterhin das Schaffen Laura Bispuris. Die italienische Regisseurin, die vor drei Jahren ihren eindringlichen Debütfilm Sworn Virgin im Berlinale Wettbewerb präsentierte, kehrt nun mit einem ebenbürtigen Werk zurück.