Geldbeschaffung ist der größte gemeinsame Nenner, der die jungen Menschen in der von Gefühlskälte erstarrten Moderne verbindet. Ryu Hyung-kis kühle Sektion emotionaler Verkümmerung etabliert materielle Bedürfnisse als letztes stabiles Bindeglied einer maroden Gemeinschaft.
Hinter dem autoritären Zeremoniell sind Hauptfigur und Story pompöse und kläglich. Das gilt noch mehr für die perverse Besitzgier, die der psychografische Plot verbrämt.
Das Ansehen des ambitionierten Stückwerks ist mindestens ebenso anstrengend, wie es wohl deren Fabrikation war. Dennoch ist der Festivalbeitrag der Children of Srikandi ein Achtungserfolg als eines weniger Dokumente, die überhaupt ein Licht auf die verborgenen Schicksale von Indonesiens LGBT-Community werfen.
Die Kamera fliegt über das grüne Tiefland der Amazonaswälder, in die Orlando und seine beiden jüngeren Brüder ihre Reise führt und wo der Wunsch- zum Alptraum zu werden droht.
Zuerst kommen die Protagonisten der Romanze. Ein Herzmotiv an einer Mauer, Herzsymbole auf Kleidung, rosarote Sonnenschirme, weil es vom himmelblauen Himmel nie regnet, zu Herzen gewundene Strohhalme, Herzaufkleber und das Wort Love auf Reklametafeln.
Mit seinem Debütwerk „The Celluloid Closet“ schuf Vito Russo ein Standardwerk der Filmanalyse, dass die von negativen Stereotypen geprägte Darstellung von LGBT-Charakteren auf der Leinwand auf aufzeigte und aufschlüsselte. Die Buchfassung seiner filmgeschichtlichen Vorträge stellte Russo 1984 im Berlinale Panorama vor.