"La cara oculta", so der spanische Originaltitel, könnte man einen Zweiakter nennen. Aufgrund der abrupt umschlagenden Stimmung wäre es aber gerechter, von zwei Filmen zu sprechen.
Vor der sich aufdrängenden Frage, ob hinter Chinas postmodernen Fassaden gesellschaftlicher Reaktionsmus verweilt, versteckt sich Wangs widersprüchliches Melodrama in feudalen Kulissen. Das Wechselspiel zwischen pittoreskem Historizismus und neumodischem Chic trägt nur dazu bei, die Plakativität der Inszenierung deutlicher vor Augen zu führen.
In jeder Stunde wohnt ein magischer Augenblick. Es gilt nur ihn zu erhaschen, indem man zur rechten Zeit hinsieht. Steht auf beiden Anzeigen einer Uhr die gleiche Ziffer, hat man einen Wunsch frei. Dann schlägt die doppelte Stunde, nach der Giuseppe Capotondis sein verschlüsseltes Spielfilmdebüt benennt.
"Es ist, als stünde man in seinem eigenen Schatten." Als einzige spricht Irina Kolesnitschenko die Vergeblichkeit ihrer Anstrengungen offen aus. Vor zehn Jahren war die hochbegabte Musikerin eine gefeierte Konzertpianistin.
"Die Erinnerung kommt nicht als Ganzes", schreibt Hannah Levine (Dagmar Manzel) in ihr Tagebuch nieder. "Sie kommt in Bruchstücken." Ein solcher Splitter des Vergangenen ist ihr an einem sonnigen Nachmittag in New York bis ins Herz gedrungen.
Mit „Es war einmal…“ beginnt unausweichlich Disneys Realfilm-Adaption des eigenen Zeichentrickklassikers von 1950. Das Meisterwerk gewann damals auf der ersten Berlinale den ersten Goldenen Bären, den einzigen für einen Animationsfilm, bis 2001 Chihiros Reise ins Zauberland ebenfalls einen errang.
Tom Kalins essentieller Beitrag zur Independent-Bewegung des New Queer Cinema richten seinen inszenatorisch und psychologisch gleichermaßen nuanciert austarierten Fokus auf die Mechanismen sexueller Repression und masochistischer Abhängigkeit.
Wenn die Titelfiguren der Reportage eines Jahreskreislaufs auf dem Berg morgens zur Schule gehen, ist es noch finster. Das Leuchten auf dem 10 Kilometer langen Weg zum Unterricht ist das ihrer Taschenlampen.
Die geplante Pride-Parade, welche die Protagonisten gegen alle faschistischen Widerstände abhalten wollen, findet niemals statt. Daher ist der einzige Festzug in Parada der lebender Klischees, von denen nur eines endgültig ausgemerzt wird.