Diese Flachlandung wäre weniger peinlich, besäße der Regisseur Sinn für den Camp-Faktor der von ihm mitverfassten Story. Doch Wan ist nicht Taika Waititi, obwohl er das bisweilen zu glauben scheint.
Zwar ist Ari Astars formidables Spielfilmdebüt nicht halb so markerschütternd, wie der Sundance-Buzz darum hoffen ließ und die Story dahinter nicht annähernd so ausgeklügelt, wie deren Schöpfer sich einbildet, aber der frische Beitrag zum jungen Trend intellektueller Schauermärchen serviert dennoch einen überaus unterhaltsamen Cocktail aus Horror und Humor.
Bedeutet das, neben lethargischen CGI-Effektenund aus Vorgängerfilmen abgekupferte Szenen gibt es Dynamik oder einen packenden Plot? Nope. Die Klischeehauptfiguren treiben mit irrationalen Aktionen die Story von einem kitschigen Dino-Tableau zum nächsten.
Hinter dem Zynismus und der Hässlichkeit des bizarren Protagonisten verbirgt sich die zerrissene Seele eines ernüchterten Träumers. Sein Schweinskopf symbolisiert den gesichtslosen Schrecken des Krieges und die gefühlte Schuld der Überlebenden.
Die Protagonistinnen des engagierten Kinodebüts widersetzen sich dem Zwang und berichtender britischen Regisseurin von ihrem Kampf um Würde und Freiheit.
Fast tröstlich, dass an der ebenso angestrengten wie anstrengenden Geschichte um Sommerland und Winterwälder nicht nur das Publikum leidet. Oh, war das ein gemeiner Gedanke? Nein, nein, nein, solche sind tabu im verzuckerten Zauberreich, wo alle im Grunde ihres Herzens oder im Falle der eindimensionalen Hauptfigur absolut und ohne Ausnahme gut sind.
Der mehr auf technischer Ikonographie denn Information und Aufklärung fokussierte Katalog seziert und ästhetisiert die Kernkraft in einem Zug. Ehrfurchtsvoll tastet die Kamera die Gerätschaften und Prozesse hinter einer Kernreaktion ab.