Doueiris dritter Spielfilm kreist um die Unmöglichkeit der Unbefangenheit und Verfänglichkeit moralischer Schuld. Amin begreift zu spät, dass er auch Position bezieht, wenn er eine Problematik ausblendet.
Vordergründig feiert der Plot die programmatische Rücksichtslosigkeit selbstfixierter Riesenbabys. Dahinter steht das Ideal des archaischen Männerbunds, der Frauen per Gründungsstatut ausschließt und Wohlstand voraussetzt.
Das Ansehen des ambitionierten Stückwerks ist mindestens ebenso anstrengend, wie es wohl deren Fabrikation war. Dennoch ist der Festivalbeitrag der Children of Srikandi ein Achtungserfolg als eines weniger Dokumente, die überhaupt ein Licht auf die verborgenen Schicksale von Indonesiens LGBT-Community werfen.
Die Vormittage verbringt das junge Mädchen auf einer Schweinefarm, am Nachmittag wäscht sie Geschirr in einem billigen Straßenlokal und dabei immerzu für das Privatunternehmen ihrer Tante.
Die Kamera fliegt über das grüne Tiefland der Amazonaswälder, in die Orlando und seine beiden jüngeren Brüder ihre Reise führt und wo der Wunsch- zum Alptraum zu werden droht.
Zuerst kommen die Protagonisten der Romanze. Ein Herzmotiv an einer Mauer, Herzsymbole auf Kleidung, rosarote Sonnenschirme, weil es vom himmelblauen Himmel nie regnet, zu Herzen gewundene Strohhalme, Herzaufkleber und das Wort Love auf Reklametafeln.
Mit seinem Debütwerk „The Celluloid Closet“ schuf Vito Russo ein Standardwerk der Filmanalyse, dass die von negativen Stereotypen geprägte Darstellung von LGBT-Charakteren auf der Leinwand auf aufzeigte und aufschlüsselte. Die Buchfassung seiner filmgeschichtlichen Vorträge stellte Russo 1984 im Berlinale Panorama vor.
Direkt zu Beginn ihrer Heimatdoku lädt das unspektakuläre Geständnis zur Identifikation. Die fällt während der rund 72 verbleibenden Minuten ihres Kinodebüts schwer, denn die handlungstragende Frage ist im Grunde noch überflüssiger als die, die dem Anfangssatz folgt: "Warum?"
Geschichte wiederholt sich. Womöglich ist es diese harsche Gewissheit, die Nicolas Pereda und Jacob Secher Schulsinger veranlasst, sich dem Aspekt künstlerischer und ideologischer Geschichtsschreibung mit dem inszenatorischen Mittel zermürbender Wiederholungen zu nähern.