Vor dem kargen Hintergrund einer globalen agronomischen Krise entwirft der türkische Regisseur eine Sci-Fi-Parabel an der Schnittstelle von ökologischer Mahnung und Analogie eines spirituellen Erwachens.
Die desorientierte Gleichgültigkeit, die ihr in endloser Stagnation gefangenes Werk inhaltlicher oder ästhetischer Relevanz entgegenbringt, ist fast beachtenswert. Fast. Denn die episodische Monotonie kommt irgendwo nie an, genau wie die Figuren.
La Barra ist einer der entlegensten und einsamsten Orte Kolumbiens, halb Paradies, halb Hölle. Seine Bewohner haben kein Geld und kaum Hoffnung auf ein besseres Leben. Manche scheinen eine fast mystische Gebundenheit an den Strand zu spüren.
Die triste Steinkulisse eines Russlands im toten Winkel zwischen Postmoderne und Rückschritt ist die Bühne, auf der die verlorenen Figuren sich buchstäblich ad absurdum führen lassen. Die geradezu genussvoll pessimistische Handlung umreißt eine schwammige Systemkritik ohne Dramatik, Tiefblick und analytische Zielsicherheit.
Gab es in Taxi noch eine eigensinnige Mischung aus kreativem Widerstandsgeist und individueller Systemkritik, die den Goldenen Bären auf der Berlinale 2015 verdienten, so erscheint der diesjährige Drehbuchpreis für Jafar Panahis jüngstes Werk in Cannes als pauschale Geste.
Die letzte Dampflok von West nach Ost im geteilten Berlin der 70er Jahre. Mit trockenem Witz reflektiert Helke Sander in ihrem 1977 entstandenen Doku-Fiktion ihre Erfahrungen als freischaffende politisch und feministisch engagierte Künstlerin. Ihr Werk ist ein Film zwischen den Genres: Charakterporträt, Sozialsatire, Experiment und Drama.
Am strategisch ungünstig auf den 9. November 1989 gelegten Premiere gab es wichtigere Neustarts als den des mit Ringo Röseners Filmdebüt themenverwandten Werks im Berliner Kino International.
Wo ist meine Stimme? Die Frage stellen Azadeh und Kaveh stellvertretend für eine ganze Generation junger IranerInnen in Ali Samadi Ahadi experimentellem Mix aus Doku und Fiktion.