Selbstdarstellung posiert als Selbstironie und Product Placement als Panlogismus in dem an erzählerischer Phantasie und visueller Originalität traurig armen Sequel.
Nichts fasziniert Lars von Trier mehr als Lars von Trier. Unvermeidlich scheint da, dass sich des Möchte-gern-Provokateurs jüngstes Werk bis zum Erbrechen und zur absoluten Ermüdung um exakt dieses Subjekt kreist wie eine Fliege um einen Scheißhaufen.
Einzig bemerkenswert an der prähistorischen Romanze zwischen Hund und Herrchen ist, dass sie nicht von Disney produziert wurde. Naturgewaltige Erhabenheit und dramatische Spannung kriegt Albert Hughes trotz des tiefen Griffs in die CGI-Trickkiste zwar nicht hin, aber den Disney-Touch familientauglicher Sentimentalität imitieren kann der Regisseur und Co-Drehbuchautor.
Wenn es Geld zu machen gilt, kennt Disney bekanntlich nichts: keine Wertschätzung gegenüber E.T.A Hoffmanns Geschichte oder Tschaikowskis Ballett und nicht einmal deren Inhalt. Den verdrängt eine generische Fantasy-Mär ohne Geist, Charme und Vorstellungskraft.
Nonnen sind allgemein schon unheimlich. Ein Film über Nonnen ohne jeden Grusel ist in gewisser Weise auch ein Kunststück. Vollbracht hat es Corin Hardy.
Agatha Christie betrachtete ihr makaberes Kammerspiel unter ihrem umfangreichen Schaffen als eines ihrer Lieblingswerke. Leider gilt das nicht für Gilles Paquet-Brenner, der weder die morbide Atmosphäre noch die psychologische Ambiguität des Originalplots erfasst.
Titel und Bildsprache von Julie Cohens und Betsy Wests glühender Hommage vertrauen zu sehr auf den ikonischen Status der Protagonistin in ihrem Heimatland, dessen Justiz entscheidend von Ruth Bader Ginsburgs liberalem Denken und entschlossenem Wirken profitierte.
Die hinter der stilisierten Fassade pseudo-naturalistischer Handkamerabilder ermüdend konventionelle Erzählstruktur folgt dem Protagonisten auf seinen vorgezeichneten Weg zu Heldentum. Penetrant zwängt sich die Kamera zu ihm in Raumgefährte, um emotionale Verbundenheit zu suggerieren, wo psychologische Leere klafft.
Auf der Bühne beginnt das Schauspiel und dort endet es. Von dort kommt Joe Wright und die Gestalten seines meisterliche Melodrams. Für den Regisseur und Dramatiker ist die Bühne die des Theaters, wo seine Karriere begann und in dessen Szennebilder er die karnevaleske Romanadaption einbettet, für die Protagonisten ist es die Bühne die des Lebens.
Vorwerfen, er verkitsche das Original lässt sich Zemeckis schwerlich. Dickens Vorlage strotz vor Biederkeit, Sentimentalität und Moralismus. Die drei bösen Geister der Kinoweihnacht entladen sich in glatter Computeranimation, kälter, herzloser und materialistischer, als es Scrooge je war.