Seine Obsession für Filmgeschichte, Lokalhistorie und Symbolismus vermischt Guy Maddin zu einem phantasmagorischen Cocktail, dessen obskurer Plot zugleich Parodie und Hommage an den Manierismus der Hitchcock-Ära ist.
Der filmische Kosmos Wes Andersons gehorchte von jeher dem Prinzip Style vor Story. Dass die Balance von dramaturgischer und visueller Komplexität aus dem Gleichgewicht ein beständiger Kampf für den verspielten Filmemacher ist, zeigte sich in der Vergangenheit schon deutlich an Grand Budapest Hotel und The Fantastic Mr. Fox.
Bei der 65. Berlinale wird alles anders! Serien im Festivalprogramm, Dokus im Wettbewerb - nur hier bei Filmfutter wird berichtet wie zur 64. Berlinale, genauso unerschrocken und unermüdlich.
"The Grand Budapest Hotel" ist jener wundervolle Klassiker der Literatur, dessen Autor zu Beginn von Wes Andersons grandiosem Eröffnungsfilm zum Publikum spricht: Ist man ein bekannter Schriftsteller, bräuchte man seine Figuren nicht mehr zu suchen.
„Lasst uns alle etwas Wünschen.“, ermuntert Lea Seydoux in der Eröffnungsszene, also schnell die Finger kreuzen und flüstern: „Einen tollen Film!“ Spoiler: das Fantasy-Fiasko war keiner.
Yoji Yamadas einfühlsame Historien- und Sittengemälde beginnt mit Rauch, der aus einem Schornstein steigt. Es ist nicht der Kamin des titelgebenden Hauses, sondern eines Krematoriums. Hier endet die Geschichte des stillen Hausmädchens Taki und hier beginnt sie.
Die Straße zur Hölle ist mit gelben Ziegelsteinen gepflastert. Die Bevölkerung des entlegenen Ortes Friar hat diesen Weg eingeschlagen. Alle 572 Einwohner sind im Jahr 1940 nach Norden aufgebrochen, in einen unbekannten Teil New Hampshires, der bis heute nicht vollständig kartografiert ist.